Andacht zum Monatsspruch Juli 2025

„Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott.“ Philipper 4,5

Keine Sorge? Das funktioniert doch nicht!

Keine Sorge: Wenn Du Dir noch Sorgen machst, dann bist Du in guter Gesellschaft! Sich zu sorgen ist eine natürliche Reaktion auf Herausforderungen: Sorgen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen, aufgrund eines persönlichen Konflikts, aufgrund unerwarteter Ereignisse oder angesichts einer unübersichtlichen Weltlage. Allein die Aufforderung: „Sorge dich nicht, lebe“ läuft häufig ins Leere. Es funktioniert bei den meisten Menschen genauso wenig, wie die Diätaufforderungen: „Iss weniger Süßes!“. Negative Aufforderungen allein halten nicht lange. Eine alte Gewohnheit muss durch eine neue abgelöst werden. Paulus rät daher am Schluss seines Briefes an die Philipper nicht nur „Sorgt euch um nichts“, sondern an Stelle des Sorgens tritt eine andere Aufforderung:

In jeder Lage beten – das kann gelingen

„In jeder Lage“, dazu fordert Paulus auf: In jeder Lage wende Dich an Gott. Also, wenn Du ängstlich oder zuversichtlich, wenn du sorgenvoll oder zufrieden, wenn du gestresst oder entspannt bist – in jeder Lage wende Dich an Gott! So direkt und ehrlich darf das Gespräch mit Gott sein. Beim Beten öffne ich mein Herz mit allem, was sich in meinen Gedanken, Gefühlen und Wollen bewegt für Gott. Wenn Du es Gott sagst, ist das ein Moment der Öffnung: Du gibst die eigene Kontrolle ab und vertraust es Gott an und darfst Wünsche, ja Bitten äußern.

Die Kraft der Dankbarkeit

Ja, Paulus fordert dazu auf, Gott zu bitten und fügt etwas Entscheidendes hinzu: „mit Dank“. Dank richtet den Blick für einen Moment nicht auf die Sorgen und möglichen Bitten, sondern auf Positives in der Vergangenheit: Wann habe ich Versorgung erlebt? An welche Gebete erinnere ich mich, die Gott bereits erhört hat? Hat Gott sogar Gutes geschenkt worum ich ihn gar nicht gebeten hatte, weil es einfach gegeben war oder mir geschenkt wurde? Wer dankt, kann die Kraft der Dankbarkeit erleben – sie wird zu einer inneren Haltung, die sich an Gottes Treue und Liebe erinnert und spürt: Gott ist nah (Phil 4,3b) und mit uns.

Praktische Schritte

Wie könnte der Monatsspruch Auswirkungen im Alltag haben?

  • Beginne Deinen Tag mit einem Gebet. Übergib Deine Sorgen bewusst an Gott und bitte ihn um Frieden!
  • Führe ein Dankbarkeitstagebuch: Notiere jeden Tag mindestens drei Dinge, für die Du heute dankbar bist. Lies morgens, wofür Du gestern Abend dankbar gewesen bist.
  • Teile Deine Anliegen mit anderen, die auch beten: Der Monatsspruch gilt mehreren Menschen – denn gemeinsam zu beten oder zu wissen, dass andere Deine Gebetsanliegen teilen, stärkt und ermutigt.
  • Lies in diesem Monat Juli einmal jeden Tag im Philipperbrief! Das sind insgesamt nur 104 Verse: Indem Du jeden Tag 4 Verse liest, außer sonntags, bist Du am Ende des Monats damit fertig und hast einen Brief gelesen, der Deine Freude an Gott und am Leben stärken wird.

In jeder Lage möchte der Monatsspruch Dich daran erinnern: Du bist nicht alleine, Gott ist gerne mit Dir im Gespräch und hört gerne Deinen Dank und Deine Bitten.

Michael Rohde

 

 

Was liest du?

Herzliche Einladung!

Was liest du?

 

In der Bibel gibt es annähernd 1000 Fragen. Von ihnen sind fast zwei Drittel Fragen von Gott an den Menschen. Fragen sind Schrittmacher auf dem Weg der Beziehung zwischen Gott und Mensch und umgekehrt. In einem geflügelten jüdischen Wort heißt es: Gott schuf am Anfang das Fragezeichen und hat es ins Menschenherz gelegt. Biblische Fragen sind echte Fragen. Schon vom jungen Jesus wird erzählt, als seine Eltern ihn suchen und endlich in Jerusalem finden: “Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.” (Lk 2,46). Mit der sommerlichen Predigtreihe “Fragen von Jesus” bist du herausgefordert, dich fragen zu lassen und den eigenen Fragen und dem Fragesteller zu begegnen. Denn: “Man antwortet nicht auf eine Frage, man antwortet dem Fragenden” (Elazar Benyoetz). Herzliche Einladung zu acht Fragen, die Jesus stellt.

Worüber redet ihr denn mit einander auf dem Weg?

Herzliche Einladung!

Worüber redet ihr denn mit einander auf dem Weg?

 

Erinnert ihr euch nicht?

Herzliche Einladung!

Erinnert ihr euch nicht?

 

Was sucht ihr?

Herzliche Einladung!

Was sucht ihr?

 

Monatsspruch Juni 2025

Andacht zum Monatsspruch Juni 2025

Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf. Apostelgeschichte 10,28

Ekel ist ein starkes Gefühl. Ekel ist eine körperliche Abwehrreaktion, die uns vor gefährlichen Substanzen oder Lebensmitteln schützen soll. Wogegen wir als Menschen eine Abneigung empfinden, ist auch kulturell bedingt. Wer in Asien aufwächst und Hühnerfüße und Fischaugen selbstverständlich isst, empfindet auch keinen Ekel davor. Vielleicht empfinden hingegen ausländische Gäste Abwehr, wenn sie ein fettes Leberkäsbrötchen sehen. Aber warum schreibe ich von Ekel und Lebensmitteln?

Petrus hat einen Tagtraum und in dieser Erscheinung werden ihm Tiere gezeigt, die nach damaligen jüdischen Speisegeboten als unrein gelten. Er wird aufgefordert, genau diese Speisen zu essen und seine Ekelschranke zu überwinden. Was er im Traum angesichts von Speisen erlebt, führt Petrus zu einer neuen Einsicht: „Mit hat Gott geteigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.“

Petrus macht sein Traum Beine, er überschreitet Grenzen und macht sich auf den Weg zu einem römischen Hauptmann, einem Fremden, einem Italiener und Römer. Und alle diese Grenzen überwindet Petrus, indem er sich zum Haus des Hauptmanns Kornelius auf den Weg macht und vor seiner Türschwelle steht und diese übertritt. Petrus wird nämlich schon erwartet, da auch Kornelius im Traum ein Engel erschienen ist und der fremde Römer zum christlichen Glauben findet.

Die Geschichte von Apostelgeschichte 10 hat ohne Übertreibung Kirchengeschichte geschrieben. Hier hat Petrus, der Fels der Kirche, etwas gelernt und danach gelehrt: Die gute Nachricht von der Liebe Gottes kann und will äußere und innere Grenzen und Hellschwellen überwinden. Die Bewegung von Petrus auf andere zu, beginnt in seinem Träumen, Fühlen und Nachdenken und in seinem Willen, künftig anders zu leben.

Welche Bilder oder Eindrücke von Menschen hast Du vor Augen, die bei Dir Abneigung, Ablehnung oder sogar Ekel hervorrufen? Wie könnte Gott Dich dazu bewegen, diese Abwehr zu überprüfen und niemanden mehr „unheilig“ oder „unrein“ zu nennen? Welche Schwellenmomente gab es bisher in Deinem Leben? Es wäre ermutigend, wenn einige von solchen Petrus-Momenten, in denen eine Schwelle zu anderen überwunden wurde, erzählen oder noch besser, über die Schwelle gehen.

Michael Rohde